So gelingt die Weinprobe zu Hause

Eine gesellige Runde unter Freunden wird gerne abgerundet mit einem guten Wein. Zu Beginn wird noch bekundet, wie gut er schmeckt, doch im Laufe des Abends wird er langsam, aber sicher zu einer Nebensächlichkeit. Es sei denn, man lässt ihn zum Hauptakteur werden, indem man eine private Weinprobe in den eigenen vier Wänden veranstaltet. Wir haben wertvolle Tipps, wie der Abend gelingt.

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Weingenuss an einer festlich gedeckten Tafel
© kaboompics/pixabay.com

Um eine eigene Weinprobe zu veranstalten, müssen Sie kein Profi sein. Sie können vieles über Wein lesen. Sie können sich umfangreiches Wissen aneignen, Fachbegriffe lernen und sich Schritt für Schritt zum Weinexperten entwickeln. Die Auswahl an Literatur ist groß, ebenso wie die Freude am Wein-Wissen. Doch wie so oft im Leben gilt auch hier: Probieren geht über Studieren. Oder passender formuliert: Was nützt Ihnen das Studieren, wenn Sie den Wein nicht probieren? Mit den richtigen Tipps macht die Weinprobe nicht nur Spaß – Sie lernen auch noch etwas dazu.

Tipp 1: Die richtige Auswahl treffen

Bei der Auswahl für Ihre Weinprobe haben Sie die Qual der Wahl. Grundsätzlich eignet sich jeder Wein. Es empfiehlt sich aber, zunächst bei einer Kategorie zu bleiben. Entscheiden Sie sich am besten zwischen Weiß- oder Rotwein und wählen Sie dann Weine des gleichen Jahrgangs, der gleichen Preisklasse oder des gleichen Anbaugebiets aus, um sie bei der Weinprobe miteinander zu vergleichen. Auf der anderen Seite kann es auch spannend sein, grundverschiedene Weine gegenüberzustellen – zum Beispiel einen eher rustikalen und einen sehr hochwertigen Wein.

Tipp 2: Nicht zu viel wollen

Bringen Sie das Fass nicht gleich zum überlaufen. Es genügt, wenn Sie mit drei bis fünf verschiedenen Weinen anfangen. Wenn Sie viele Gäste erwarten, dürfen es auch etwas mehr sein.

Tipp 3: Nicht kreuz und quer probieren

Bei der Verkostung sollte eine festgelegte Reihenfolge berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt: Leichte Weine vor schweren, junge vor gereiften, günstige vor teuren und Tafelweine vor Qualitätsweinen. Falls Sie sich dazu entscheiden, doch die Kategorien zu mischen, sollten Sie zuerst Weißweine und danach Rotweine verkosten.

Tipp 4: Auf die Temperatur achten

Die richtige Temperatur ist entscheidend für den Genuss. Für fruchtige Weißweine wird eine Temperatur zwischen 9 und 11°C empfohlen. Kräftige Weißweine genießen Sie am besten bei 10 bis 12 °C und Rotweine bei 14 bis 16°C.

Tipp 5: Klare Voraussetzungen schaffen

Wenn Sie den Raum für Ihre Weinprobe herrichten, achten Sie darauf, dass alles möglichst neutral ist. Es sollten sich nicht zu viele Ablenkungen im Raum befinden, die die Wahrnehmung von Geschmack, Geruch und Farbe des Weins stören. Tageslicht sorgt für klare Verhältnisse, ebenso wie ein gut durchlüfteter Raum, weiße Tischdecken und schlichte Weingläser.

Tipp 6: Essen zum Wein, ja oder nein?

Muss es bei einer Weinprobe etwas zu essen geben? Hier gehen die Meinungen auseinander. Manche Weinliebhaber meinen, dass Essen die Wahrnehmung des Weins zu sehr beeinflusst, andere bestehen hingegen auf die Geschmacksergänzung. Und auch, wenn man sich einig ist, dass etwas zu essen dazugehört: Was soll es geben? Käse oder doch lieber Schokolade? Jedem können Sie es sicherlich nicht recht machen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, reichen Sie zum Wein frisches Brot. Es ist im Geschmack recht neutral und passt sich allen Erwartungen leicht an.



Tipp 8: Ein bisschen Info schadet nie

Ihre Gäste wird es sicherlich freuen, wenn Sie noch einige Hintergrundinformationen zu den ausgewählten Weinen liefern können. Warum haben Sie sich für diese Weine entschieden? Haben Sie zu einem der Weine vielleicht sogar eine persönliche Geschichte? Aus welchem Anbaugebiet kommen die Weine? Haben Sie sie bei einem bestimmten Winzer gekauft?

Tipp 9: Über Geschmäcker streiten – aber richtig

Wenn Sie während der Weinprobe einen klaren Kopf behalten und die Weine vernünftig bewerten wollen, sollten Sie sie nicht trinken, sondern nach dem Probieren ausspucken. Am besten stellen Sie dazu einen vorgesehenen Krug bereit (der Optik zuliebe nicht aus Glas). Nach der Probe können Sie sich immer noch für Ihren Lieblingswein entscheiden und ihn in vollen Zügen genießen.

Einen Wein richtig zu beschreiben, gelingt nur, wenn Sie sich Zeit nehmen und üben. Sie müssen sich auf den Geruch, die Farbe und den Geschmack des Weins einlassen. Um Ihre Eindrücke in Worte zu fassen, kann das sogenannte Aromarad hilfreich sein. Es liefert Ihnen ein Begriffsmuster zur Beschreibung von Weinen. Je öfter Sie es verwenden, desto sensibler und geschulter werden Sie auch bei der Weinverkostung.

Alle Wein-Aromen auf einen Blick erkennen.
Infografik Aromarad
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