Veganer Wein: Wie kommt das Tier in den Wein?

Immer häufiger werden Weine als „vegan“ gekennzeichnet und beschrieben, obwohl der gegorene Traubensaft doch eigentlich ein rein pflanzliches Produkt ist. Bei vielen Weintrinkern sorgt das für Verwirrung. Was genau macht einen Wein vegan? Und was haben tierische Produkte mit edlen Tropfen zu tun?

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Weintrauben
© Stefano Buttafoco/www.shutterstock.com

Für die Herstellung von Wein werden in erster Linie Weintrauben benötigt, die zur sogenannten Maische zerdrückt werden und deren gegorener Saft dann die Grundlage für einen edlen Tropfen bildet. So weit, so pflanzlich. Doch dabei bleibt es nicht immer. Im weiteren Verlauf können auch tierische Produkte eingesetzt werden, zum Beispiel von Hühnern, Kühen oder sogar Fischen.

Was haben Hühner, Kühe und Fische mit Wein zu tun?

Es gibt verschiedene tierische Produkte, die bei der Herstellung von Wein eine Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel

  • Eiklar
  • Kasein (Milchprotein)
  • Gelatine (z.B. aus Knochen oder Hufen)
  • Protein aus Fischblase

Klärungsbedarf: Sind tierische Stoffe wirklich im Wein enthalten?

Viele Weintrinker werden sich darüber wundern. Immerhin ist ihnen noch nie ein Wein untergekommen, der nach Fisch geschmeckt hat. Faktisch ist das auch gar nicht möglich, denn die tierischen Produkte sind nicht wirklich im Wein enthalten, der als Endprodukt beim Verbraucher landet. Sie werden vielmehr als Hilfsmittel für die sogenannte „Klärung“ oder „Schönung“ des Weins eingesetzt.

Der Wein kommt also während seines Herstellungsprozesses mit tierischen Produkten in Berührung. Und zwar, damit er nicht so trüb daherkommt. Viele Weine werden geklärt, bevor sie für den Genuss bereit sind. Dazu werden tierische Produkte (meistens Eiweiß) in den trüben Wein gegeben. Diese binden die Trübstoffe und setzen sich am Boden ab. Der klare Wein kann anschließend abgezogen werden. Im Idealfall bleibt auf diese Weise von den tierischen Produkten nichts im Wein zurück.

Wein ist nicht immer vegan, da er Inhaltsstoffe wie z.B. Hühnereiweß, Milchprotein, Gelantine oder Protein aus Fisch enthalten kann. Vegetarische Alternativen bieten zum Beispiel vegane Weine mit Aktivkohle, Mineralerde oder pflanzlichen Proteinen.
Infografik Veganer Wein
Wein ist nicht immer vegan, da er Inhaltsstoffe wie z.B. Hühnereiweß, Milchprotein, Gelantine oder Protein aus Fisch enthalten kann. Vegetarische Alternativen bieten zum Beispiel vegane Weine mit Aktivkohle, Mineralerde oder pflanzlichen Proteinen.
Infografik Veganer Wein

Wie werden vegane Weine geklärt?

Veganer Wein liegt im Trend. Und wer einmal darauf achtet, wird feststellen, dass die edlen Tropfen keinesfalls trüber sind als nicht-vegane Weine. Denn die Klärung des Weins kann auch stattfinden, indem man auf tierische Mittel verzichtet. Alternativen sind zum Beispiel Aktivkohle, Mineralerde oder pflanzliche Proteine aus Weizen, Erbsen oder Kartoffelstärke.

Manche Winzer verzichten sogar komplett auf solche Hilfsmittel. Sie lassen ihre Weine so lange reifen, bis sie sich von selbst auf natürliche Weise klären.

Veganer Wein auch für Allergiker interessant

Nicht nur für Veganer, die meist aus Überzeugungen auf tierische Produkte verzichten, kann veganer Wein interessant sein. Auch einige Allergiker können sich darüber freuen. Denn wer allergisch auf bestimmte Milcherzeugnisse, auf Hühnerei oder Fischproteine reagiert, kann auf veganen Wein ausweichen und muss nicht auf den Genuss verzichten.

Woran erkennt man vegane Weine?

Ob ein Wein vegan ist oder nicht, lässt sich nicht immer auf Anhieb erkennen. Längst nicht jeder Wein, der ohne tierische Hilfsmittel hergestellt wurde, wird auch so gekennzeichnet. Wer trotzdem sichergehen will und nur veganen Wein kaufen möchte, kann auf entsprechende Siegel achten. Manche Hersteller drucken diese auf das Etikett. Ein einheitliches europäisches Zeichen gibt es nicht, allerdings können verschiedene Siegel verwendet werden, etwa von der Europäischen Vegetarier-Union oder vom Vegetarierbund Deutschland. Oft wird auch auf ein solches Symbol verzichtet und stattdessen ein Hinweis auf die Rückseite der Flasche geschrieben, wie zum Beispiel „ungeschliffen“ oder „vegetarierfreundlich“.

Kochen mit Wein: Vegane Rezepte

Immer mehr Menschen wollen sich (zumindest hin und wieder) vegan ernähren. Das ist leichter als gedacht. Folgende vegane Rezept-Tipps sind im Handumdrehen nachgekocht! Wichtig: Darauf achten, dass der Wein vegan ist (siehe oben).

Gemüse-Rotwein-Suppe

Eine vegane Ernährung bringt fast zwangsläufig viel frisches Gemüse auf den Tisch. Für etwas Abwechslung sorgt diese Gemüse-Rotwein-Suppe. Sie kann mit den vorgeschlagenen Zutaten zubereitet werden, ist aber auch ein tolles Rezept gegen Lebensmittelverschwendung. Wer Gemüsereste verwerten muss, liegt mit dieser Suppe goldrichtig.

Tomaten-Auberginen-Gemüse im Weißwein-Sud

Auch Weißwein und Gemüse geben in der Küche ein hervorragendes Paar ab. Deshalb fühlen sich Auberginen, Tomaten und schwarze Oliven in diesem Weißwein-Sud ausgesprochen wohl. Das ideale vegane Rezept für Weinliebhaber und Fans der mediterranen Küche.

Zitronen-Weißwein-Risotto

Diese vegane Risotto-Variante schmeckt vor allem im Sommer. Ob warm oder kalt aufgetischt, der erfrischende Zitronengeschmack ist an heißen Sommertagen genau das Richtige.

Grünkohl-Risotto mit Weißwein

Sowohl Grünkohl als auch Risotto werden in der Regel nicht vegan zubereitet. Hier aber schon: In diesem veganen Risotto-Rezept kommt der Winter-Klassiker Grünkohl einmal ganz anders daher.

Rotwein-Beeren-Marmelade

Nichts geht über selbstgemachte Marmelade. Und diese lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Wie wäre es zum Beispiel mit einer fruchtigen, veganen Rotwein-Beeren-Marmelade?


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