Vielen Weinfreunden ist gar nicht bewusst, welch schädliche Wirkung eine direkte Sonneneinstrahlung auf den Wein haben kann. Daher das Wichtigste vorab: Weine sollten möglichst dunkel und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt gelagert werden. Damit einher geht meist eine kühle Lagerung bei einer konstanten Temperatur. Dies ist notwendig, da die Sonneneinstrahlung die Alterungsprozesse im Wein forciert. Folge können erhebliche geschmackliche und geruchliche Abweichungen sein.

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Die Veränderungen im Wein

Durch das Sonnenlicht – genauer gesagt die darin enthaltenen UV-Strahlen – verändern sich die im Wein natürlicherweise enthaltenen Stoffe wie die freien Radikale, das Riboflavin oder die Pantothensäure. Die Folge sind negative Veränderungen von Geruch und Geschmack. Der Wein beginnt zu stinken. Fachleute bezeichnen diese Veränderung auch als Lichtgeschmack, der als sehr unangenehm wahrgenommen wird. Dieser Geschmacksfehler ähnelt dem Böckser, der wiederum an den Geruch nach Ziegenbock erinnert. Die Farbe des Weins kann sich durch eine direkte Sonneneinstrahlung übrigens ebenfalls leicht verändern.

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Der Schutz der Flasche

Bei einem Wein in einer Flasche aus Weißglas reicht bereits eine direkte Sonneneinstrahlung von etwa drei Stunden aus, um erste geschmackliche und olfaktorische Veränderungen wahrzunehmen. Die Flaschen aus Weißglas sind daher nicht das ideale Gefäß für Weine. Einige Winzer setzen sie zwar ein, um das Produkt und seine Farbe im Verkauf besser zur Geltung zu bringen, nehmen dabei jedoch eine negative Veränderung ihres Weins billigend in Kauf. Diese Flaschen bieten lediglich einen sehr geringen Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne und lassen diese nahezu ungehindert passieren.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die ideale Flaschenfarbe zum Abhalten der UV-Strahlung hingegen braun ist – übrigens ein Grund weshalb Brauer schon seit Jahrzehnten auf Flaschen aus Braunglas für ihr Bier setzen. Die unter den Winzern vermehrt eingesetzten Flaschen aus Grünglas bieten zwar einen besseren UV-Schutz als die Weißglasflaschen, ihre Wirkung ist insgesamt aber ebenfalls nur als mäßig zu bewerten. Diese Flaschen haben sich jedoch aus der Historie heraus etabliert, da grünes Glas in früheren Jahren vergleichsweise einfach in größeren Mengen produziert werden konnte.

Weitere Möglichkeiten des Schutzes

Um die Weine in den eigenen vier Wänden vor den negativen Einflüssen der Sonneneinstrahlung zu schützen, sollten sie möglichst abgeschirmt und damit dunkel sowie kühl gelagert werden. Wohnräume oder Küchen bieten sich hier aufgrund des Lichteinfalls und der teilweise erhöhten Temperaturen weniger gut an. Ideal sind kühle Kellerräume mit einer gleichbleibenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit ohne Tageslichteinfall.
Soll der Wein jedoch nicht im Keller „versteckt“, sondern publikumswirksam in Szene gesetzt werden, so ist die Anschaffung eines Weinkühlschranks zu empfehlen. Hier werden kühle Temperaturen erreicht und direkte Sonneneinstrahlungen vermieden. Bei der notwendigen künstlichen Beleuchtung für die richtige Inszenierung sollte hingegen auf die Verwendung von LED-Lampen geachtet werden. Diese senden keine UV-Strahlung aus und schützen damit den Wein.

Zu guter Letzt: Bereits beim Kauf sollten Sie darauf achten, wie der Wein im Handel positioniert wurde. Weine – insbesondere in klaren Flaschen – die am Fenster gelagert wurden, sollten Sie in keinem Fall kaufen. So verhindern Sie den Erwerb eines bereits geschmacklich vorgeschädigten Produkts.