Die Pulle öffnen, ins Glas einschenken, sich entspannt zurücklehnen und austrinken – so leicht machen es sich viele Weintrinker gern. Doch damit entgeht ihnen häufig das ganze Potenzial, das im edlen Tropfen steckt. Denn wer ihn wirklich in vollen Zügen genießen will, sollte sich etwas Zeit nehmen und vor allem kleine Fehler mit großer Wirkung vermeiden.
Zähneputzen vor dem Trinken
Kurz vor dem Weintrinken sollte Zähneputzen tabu sein. Zwar ist die Absicht dahinter sicherlich gut. Doch der Effekt ist alles andere als das. Denn die Inhaltsstoffe der Zahnpasta können auch noch längere Zeit nach dem Putzen dafür sorgen, dass der Geschmack des Weins verfälscht wird.
Kaugummi, Kaffee & Co.
Ähnlich wie mit Zahnpasta verhält es sich mit Kaugummis, Bonbons, Kaffee und anderen Lebensmitteln mit starkem Geschmack. Sie sollten ca. 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Weintrinken nicht konsumiert werden, um den Genuss nicht zu ruinieren.
Rauchen
Was für Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee & Co. gilt, macht selbstverständlich auch vor Zigaretten nicht Halt. Raucher sollten während des Weintrinkens und auch einige Zeit davor auf Zigaretten verzichten. Weinliebhaber, die rauchen, sollten ohnehin darüber nachdenken, sich das Laster abzugewöhnen. Denn wer regelmäßig raucht, schädigt damit auch langfristig seine Geschmacksnerven und kann die Aromen des Weins nicht so gut wahrnehmen wie ein Nichtraucher.
Parfüm, Aftershave und Duftkerzen
Nicht nur der Mundraum spielt eine wichtige Rolle beim Weintrinken. Wer den edlen Tropfen wirklich genießen will und all seine Aromen erfassen möchte, benötigt dazu auch seine Nase. Bei der Weinverkostung spielt der Geruchssinn eine wichtige Rolle. Denn schon im Duft präsentieren sich viele köstliche Aromen. Deshalb sollten Weintrinker möglichst auf Parfüm, Aftershave, Duftkerzen und andere starke Gerüche verzichten oder diese gering halten.
Die falsche Lagerung
Wer die bisherigen Tipps beherzigt, tut sich selbst und dem Wein schon einen großen Gefallen. Allerdings kann schon vor dem eigentlichen Weintrinken einiges schiefgehen. Denn wer den edlen Tropfen falsch lagert, muss auch damit rechnen, dass der Geschmack beeinträchtigt wird. Bei der Lagerung von Wein gibt es einiges zu beachten: Von Temperatur über Luftfeuchtigkeit und Lichteinstrahlung bis hin zur Dauer. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die falsche Temperatur
Beim Weingenuss kommt es auch darauf an, die richtige Temperatur zu finden. Unter Laien ist nach wie vor der Spruch „Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur“ verbreitet. Dies ist aber längst überholt, weil die durchschnittliche Zimmertemperatur heute deutlich höher ist als die empfohlene Trinktemperatur. Außerdem kommt es auch auf die Art des Weins an. Besonders schwere Rotweine können schon einmal bei maximal 19 °C getrunken werden. Die ideale Temperatur liegt für die meisten Rotweine aber zwischen 16 und 18 °C. Sehr leichte und fruchtige Sorten machen auch bei kälteren Temperaturen zwischen 12 und 15 °C noch eine gute Figur. Weißweine mögen es kühler. Junge, trockene Weiße können bei 9 bis 11 °C getrunken werden, während Weine mit viel Restsüße auch bei bis zu 14 °C gut schmecken.
Das Weinglas falsch halten
Apropos Temperatur: Viele glauben, es sei richtig, das Weinglas am Kelch zu halten. Immerhin sieht es besser aus und ist irgendwie auch einfacher. Doch damit hinterlassen sie nicht nur unschöne Fingerabdrücke und Flecken auf dem Glas. Sie beeinflussen auch den Weingenuss. Denn die Körperwärme wirkt sich auf die Temperatur des Weins aus – und somit auch auf den Geschmack.
Das Weinglas vollmachen
Manche Gläser laden wirklich dazu ein, sie randvoll zu machen. Sie sind schön groß und bauchig, sodass fast die halbe Weinflasche darin Platz hat. Allerdings hat das einen ganz anderen Grund. Große Gläser bieten dem Wein Raum zum atmen. Er wird belüftet und entfaltet dadurch seine Aromen. Deshalb sollte niemals zu viel Wein eingeschenkt werden. Lieber ein paar Mal öfter nachschenken – dann laufen Weintrinker auch nicht Gefahr, dass der edle Tropfen im Glas zu warm oder schal wird.
Merke: Wein ist kein Weizenbier – es muss nicht die ganze Flasche auf einmal ins Glas.
Die falsche Glasform
Wie man mit dem Weinglas umgehen soll, wurde also geklärt. Was aber fast genauso wichtig ist, ist die Auswahl der richtigen Glasform. Denn diese kann sich maßgeblich auf den Geschmack des Weins auswirken. Nicht jede Form ist unbedingt für jeden Wein geeignet. Ganz grob lassen sich Gläser in Rotweingläser, Weißweingläser und Sekt- oder Champagnergläser aufteilen. Rotwein benötigt in der Regel ein bauchiges Glas mit großer Öffnung, um atmen zu können. Weißweine fühlen sich hingegen in kompakteren Gläsern mit kleinerer Öffnung wohl. Sekt- und Champagnergläser sind schlank und hoch, damit die Perlage und das Aroma sich nicht so schnell verflüchtigen.
Streng genommen lassen sich Weingläser aber noch weiter unterteilen, zum Beispiel in Bordeaux-, Burgunder-, Riesling- und Chardonnaygläser.
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